Beim Video machen haben unsere Kunden letztendlich immer wieder zwei Hürden, bei denen sie unsere Hilfe ganz besonders in Anspruch nehmen: Einmal die ganze Technik und zum anderen die Frage:

Wie schaffe ich es, locker vor der Kamera zu werden?

Das ist eigentlich bei fast jedem am Anfang ein Thema. Wir sind ja alle nicht damit aufgewachsen, vor einer Kamera zu agieren. Oft fühlt es sich erstmal künstlich und irgendwie blockiert an. Du wirkst in den Aufnahmen einfach gar nicht richtig wie Du selbst… Und dabei willst Du doch authentisch, souverän und überzeugend rüberkommen. Wie soll das gehen, wenn man in ein „schwarzes Loch“ spricht?

Ich habe Dir hier ein paar Tipps zusammengestellt, die Dir helfen können, vor der Kamera in Deine Kraft zu kommen. Es ist immer wieder schön zu erleben, wie unsere Kunden von den ersten Versuchen vor der Kamera bis hin zu den fertigen Videos ihre Entwicklung machen und mehr und mehr ins Strahlen kommen. Und oft geben sie am Ende sogar das Feedback, dass es ihnen inzwischen richtig Spaß macht, vor der Kamera zu stehen!

Locker vor der Kamera Also, los geht´s:

Tipp 1) Sich langsam rantasten

Die Kamera als direktes Kommunikationsmittel ist für viele von uns relativ neu. Schau wo in Deinem Alltag Du sie als solches nutzen kannst! Gewöhn Dir zum Beispiel an, Telefonate auch immer mal wieder per Skype (oder Facetime o.ä.) zu führen. Falls Du Dich mit der Technik und dem Agieren vor der WebCam noch unsicher fühlst, kannst Du mit privaten Gesprächen anfangen. Später führe dann auch immer mal wieder Geschäftsgespräche per Kamera.

Der Effekt? Auf diese Weise gewöhnt sich Dein System gleich daran, dass Video wirklich ein Kommunikationsmittel ist. Dadurch, dass der Gegenüber hier noch direkt „live“ da ist, ist dieser Schritt erstmal einfacher als die Situation, wo Du nur die Kamera vor Dir hast (und der Gegenüber dann erst später, zeitversetzt, da ist).

Tipp 2) Sich die Kamera als Person vorstellen

Genau das ist oft am Anfang oft das Problem: Die Situation vor der Kamera fühlt sich unnatürlich an, weil Du nicht zu einem Menschen, sondern zu einem technischen Gerät sprichst. Deshalb ist es ganz wichtig, sich die Kamera als EINEN (konkreten) Menschen vorzustellen.

Stell Dir die Person wirklich immer so konkret wie möglich vor. Benutze dafür einen echten Menschen, den Du kennst. Es sollte jemand sein, den Du magst und der sehr interessiert ist an dem, was Du sagst. Das kann zum Beispiel ein guter Kunde sein, der Dich und Dein Angebot wertschätzt. Oder auch ein guter Freund oder sonst ein geliebter Mensch.

Mach Dir klar, dass diese Person Dich gerade anschaut (so wie es später der Zuschauer ja tatsächlich tut). Die Kameralinse ist quasi das Auge der Person, mit der Du sprichst. Wenn Du in der Realität mit jemandem redest, fragst Du Dich ja auch nicht die ganze Zeit, wie Du wohl aussiehst und wohin Du mit Deinen Händen sollst – einfach, weil Du jemandem wirklich was rüber bringen willst. Du redest einfach und bist mit Deiner Wahrnehmung mehr bei Deiner Botschaft (und dabei, die der anderen Person zu vermitteln), als bei Dir selbst.

Vielleicht kannst Du am Anfang sogar wirklich einen Freund bitten, sich real als Ansprechpartner hinter die Kamera zu stellen und es ihm erzählen. So bekommst Du auch gleich Feedback, wie Du rüberkommst.

Tipp 3) Fang mit Infovideos an

Lass Dein erstes Projekt nicht gleich das Vorstellungsvideo auf der eigenen Homepage oder womöglich sogar ein Verkaufsvideo sein! Mach stattdessen etwas, bei dem es nur um Dein Fachgebiet geht – mit dem Du Dich ja inhaltlich gut auskennst. Wenn Du über etwas sprichst, über das Du schon häufig geredet hast und das Dir am Herzen liegt, dann gibt Dir das eine ganz andere Grundsicherheit.

Hier bietet sich z.B. ein Infovideo auf YouTube an, in dem man eine häufig gestellte Frage oder ein Problem der Zielgruppe beantwortet. Wähle etwas, wonach Du von Deinen Interessenten oder Kunden sowieso häufig gefragt wirst und in dem Du Dich sicher und kompetent fühlst. Das hat auch noch folgende Vorteile:

  • Der Zuschauer interessiert sich bei so einem Video erst einmal für den Inhalt. Es liegt hier weniger Augenmerk darauf, Dich als Person oder ein Verkaufsangebot kritisch zu „prüfen“. Das nimmt Dir Druck.
  • Es wird Dir leichter fallen, über ein Thema von Dir zu reden, wo du wirklich etwas zu geben hast. Denn Du hast automatisch eine innere Verbindung zum Thema und zu dem, was du sagst.
  • Für so ein Video ist absolut kein auswendig gelernter Text notwendig. Einen Wort für Wort feststehenden Text locker und natürlich rüberzubringen (egal ob auswendig gelernt oder mit Hilfe eines Teleprompters) ist nämlich für die allermeisten viel schwieriger, als in eigenen Worten aus dem Moment heraus zu formulieren.

Tipp 4) Achtung: Hier kommt DAS magische Zaubermittel!

Das ist der wichtigste Tipp von allen. So was wie DAS magische Zaubermittel, wenn es darum geht, locker vor der Kamera zu werden. Was wirklich, wirklich am allerbesten und sichersten hilft ist…Üben!

Üben und es immer wieder TUN ist einfach unersetzlich. Erwarte nicht, mit Deinem ersten Video schon in Deine superentspannteste Form zu kommen. Dafür braucht es einfach Zeit und Training. Mehrere Takes machen, Aufnahmen anschauen, Wirkung selber wahrnehmen, Feedback bekommen, noch mal neu versuchen, das alles gehört dazu. Mit der Zeit wirst Du Dich mehr und mehr entspannen und „Deinen“ Kameramodus finden. Und es wird einfach immer so sein, dass Du auf frühere Videos von Dir guckst und denkst: „O Gott, was hab ich denn da gemacht“  – weil es ein Weg ist, ein Entwicklung, die nicht aufhört.

Das Entscheidende ist: Um zu dem Gefühl zu kommen, vor der Kamera locker zu sein, musst Du erstmal bereit sein, durch das Gefühl von „unlocker sein“ durchzugehen. Das auszuhalten. Was dabei hilft, ist ein starkes Motiv. Wenn Du ganz genau weißt, warum Du ein Video machen willst, dann bist Du eher bereit, das „Ungemütliche“ der ersten Versuche und des Anschauens der ersten Aufnahmen auszuhalten und weiterzugehen.

Tipp 5) Mach es nicht allein.

Es ist auch hilfreich, wenn Du den Prozess nicht nur im stillen Kämmerlein durchziehst. Such Dir einen „Sparringpartner“, zum Beispiel einen guten Freund, dem Du von Deinen Plänen und Fortschritten berichtest. Unseren Kunden hilft immer sehr, dass sie feste Termine bekommen, wo sie dann „liefern müssen“ – auch das kannst Du natürlich mit einem Freund vereinbaren. Dann gibt es keine Ausreden!

Und ganz wichtig: Lass Dir immer wieder Feedback von außen auf Deine Videoversuche geben! Unserer Erfahrung nach beschleunigt das den Erfolg Deiner Videovorhaben erheblich. Es ist unheimlich schwer, seine eigene Wirkung im Video einzuschätzen. Mit entsprechendem wertschätzenden Feedback von außen bekommst Du neue Impulse, wie Du weitermachen kannst. Und wer weiß: Vielleicht bist Du ja bald positiv überrascht, wenn Deine gefühlte „Unlockerheit“ von Außenstehenden gar nicht (mehr) so wahrgenommen wird? Oft bist Du selber nämlich Dein schärfster Kritiker…

Also: Loslegen und locker werden!

Was sind Deine größten Herausforderungen, Deine Erfahrungen und Tipps zum Thema “Locker vor der Kamera”? Lass es uns gerne unten in den Kommentaren wissen. Und teile diesen Artikel gerne mit Menschen, die das Thema interessieren könnte!

Juliane Niemann bei Google+

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5 Responses to Wie werde ich locker vor der Kamera?

  1. LIebe Jula, lieber Markus,
    ich kann dem nur zustimmen: üben – üben und nochmals üben ist total wichtig.
    Vielen Dank für den inhaltstreichen Artikel.
    Brigitte

  2. Hallo Juliane, sehr gut dargestellt. Da ich mich in Deinen Beschreibungen wieder gefunden habe, fühle ich mich angesprochen. Danke für die Hilfe. Sehr praxisnah.
    Beste Grüße
    Werner

  3. Hallo Juliane,
    ich finde den Punkt “Lächeln”, wie auf der Tafel dargestellt, auch sehr wichtig. Vor allen Dingen inneres und äußeres Lächeln, aber ohne Üben – keine Chance!
    Viele Grüße,
    Beatrix

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