Heute geht es um einen kleine Geste mit großer Kraft. Diese Geste ist ganz simpel und ich bin mir sicher, dass du sie in Deinem Alltag immer wieder ganz natürlich anwendest. Und doch sehe ich immer wieder Videos, in denen ich sie vermisse. Dabei gibt es kaum ein einfacheres Mittel, um Deine Zuschauer (und Menschen überhaupt) für Dich zu gewinnen.

Dieser Artikel ist ein Plädoyer für das Lächeln.

Lächeln? So einfach? Genau. So einfach. Und doch etwas, das vielen – erst recht, wenn das Sprechen vor der Kamera noch neu und mit Aufregung verbunden ist – erstmal schwerfällt. Gerade in Deutschland wird ja eher wenig gelächelt. Finde ich. Ich schließe mich selbst da nicht aus. Auch ich neige dazu, mich selbst und meine Themen furchtbar ernst zu nehmen.  Und will damit natürlich auch unbedingt ernst genommen werden.

Aber werde ich ernster genommen, nur weil ich selbst todernst bin?

Die Sache ist doch die: Damit ein Mensch Dir überhaupt zuhören mag, will er doch erstmal das Gefühl haben, dass Du eine sympathische Person bist. Und genau das strahlt Dein Lächeln aus: Ich bin dir freundlich gesonnen. Ich bin einfach eine angenehme Person und es ist angenehm, Zeit mit mir zu verbringen. Ein Lächeln ist einfach einladend.

DER Tipp fürs Sprechen vor der Kamera

Lächeln fördert den Vertrauensaufbau.

Lächeln ist eine uralte archaische Geste, die dem Gegenüber Sicherheit vermittelt. Wenn uns jemand anlächelt, signalisiert das: Ich will dir nichts Böses, ich bin nicht gefährlich. Ja, in den tiefen Strukturen unseres limbischen Gehirns funktionieren wir immer noch wie die Neandertaler. Und dieser entwicklungsgeschichtlich sehr alte Teil unseres Gehirns ist ganz direkt mit unseren Emotionen verknüpft. Lächeln ist also ein Schlüssel, um es poetisch zu sagen: zum Herzen deines Gegenübers. Er hört dir dann entspannter zu und geht leichter mit dir in Resonanz.

Aber ist das nicht aufgesetzt, wenn ich bewusst mehr lächle?

Ich rede hier nicht von einem „super happy“ übertriebenen Shoppingkanal-Lächeln, das wie angenagelt die ganze Zeit auf Deinem Gesicht klebt. Jeder Zuschauer kann unbewusst ganz schnell ein aufrichtiges Lächeln von einem „gemachten“ unterscheiden. Lächeln fängt innen an, bei deiner Einstellung. Stehst du gern hier, vor der Kamera? Brennst du für Dein Thema und freust Dich, es teilen zu können?

Es geht hier nicht um einen eingeübten „Verkaufstrick“.

Mimik folgt immer den Gedanken. Und das ist etwas, woran du ganz konkret arbeiten kannst. Versetz dich vor der Aufnahme bewusst in einen positiven Zustand. Stell Dir immer  einen sehr interessierten und offenen Zuhörer als Gegenüber vor. Mach Dir bewusst, welche Lösungen Du mit Deinem Video bringst und wie positiv sich das auf das Leben des Zuschauers auswirken wird. Wenn Du Dir hierfür starke Bilder ausmalst und die vor Deinem inneren Auge präsent hast, dann kommt das Lächeln ganz natürlich.

Aber wie kann ich lächeln, wenn ich über ein ernstes Thema rede?

Auch bei ernsten Themen gilt „Lächeln hilft“. Vielleicht geht es in Deinem Video um ein schwerwiegendes Problem, bei dem Du helfen kannst. Ein Zuschauer möchte hier die Sicherheit spüren, dass seine “ernste Lage” mit Deiner Hilfe überwindbar ist. Mit einem Lächeln zeigst du ihm Deinen Optimismus, dass du mit diesem Problem umgehen und es lösen kannst. Du hast eine positive Botschaft: Nämlich die, dass es Hoffnung gibt.

Schöner Nebeneffekt: Lächeln tut auch Dir selbst gut!

Übrigens: Wenn Du Dich mal nicht danach fühlst und dennoch lächelst, werden in Deinem Gehirn nach einer Weile dieselben Glückshormone ausgeschüttet wie bei einem echten Lächeln. Außerdem verstärkt Lächeln Deine Präsenz enorm. Wenn Du von einem ernsten Gesichtsausdruck zu einem breiten Lächeln wechselst, passiert im Körper noch viel mehr:

Nicht nur die Mundwinkel ziehen sich hoch, sondern auch  der Blick wird klarer und geht mehr raus. Deine ganze Haltung öffnet sich und richtet sich ein Stück weiter auf. Und auch im Mundraum tut sich was: Das Gaumensegel wölbt sich hoch und der gesamte Rachen wird weiter. Das wiederum ist ganz konkret gut für Deine Stimme, die dann mehr Volumen und Resonanz bekommt.

Alles in allem: Lächeln ist ein wahrer Präsenz-Booster! 

Dieses Jahr fällt der Welttag des Lächelns – immer der erste Freitag im Oktober – übrigens auf den Tag der deutschen Einheit. Mehr Lächeln für Deutschland! Ich fang gleich heute damit an. Üben kannst Du überall: Beim Bäcker, auf der Straße, beim nächsten Besuch der Schwiegermutter. Und dann geht es auch vor der Kamera bald ganz leicht. :-)

Juliane Niemann bei Google+

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6 Responses to Das simpelste Geheimnis fürs Sprechen vor der Kamera

  1. Eva sagt:

    sehr cooles bild von dir, liebe Juliane :-))))))))

  2. Claudia sagt:

    Ja, ja, ja!!! Ich bin dafür. Mehr lächeln.
    Schlage vor, statt einem Tag des Lächeln aus jedem Tag des Jahres einen Tag des Lächelns zu machen!

    :-) Claudia

  3. Anna Haußer sagt:

    einfach ein lieber Gruss aus Gauting…..ich habe heute von dir erzählt., weil ich im LMC MUC gepostet habe, dass ich (endlich) die Videos machen möchte…aber nicht vor dem eigenen laptop, sondern gemeinsam…….

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