Hast Du vor, in Deinen Videos selbst vor der Kamera zu stehen? Und: Siehst Du dem gelassen ins Auge? Falls nicht so ganz, keine Sorge: Da bist Du nicht die oder der Einzige…

Viele unserer Kunden sorgen sich am Anfang über diesen Punkt: Sie fragen sich, ob sie vor der Kamera auch souverän oder charismatisch genug präsentieren können. Die gute Nachricht ist: Überzeugend sprechen vor der Kamera ist lernbar, für jeden! Das Handwerkszeug dazu ist kein Hexenwerk. Sozusagen als „Startausrüstung“ habe ich die KAMERA-Formel zusammengestellt. Mit diesen Tipps kommst Du in Deinen Videos garantiert gut rüber!

Vor der Kamera Tipps

K wie KONZEPT 

Die Basis für Deine Kamerapräsenz legst Du, bevor Du die eigentliche Aufnahme startest – mit einer guten Vorbereitung. Ein klares Konzept darüber zu haben, was Du sagen willst, ist schon die halbe Miete. Authentisch sein heißt nicht, einfach draufloszureden! Mach Dir klar, was Deine Absicht mit dem Video ist und bau Dir eine klare Gedankenkette mit einem Beginn, einer Mitte und einem Ende. Schreib Dir den Ablauf in Stichpunkten auf und geh das Ganze ein paar Mal in Gedanken (oder noch besser laut) durch, bis Du nicht mehr darüber nachdenken musst. Denn in jedem Moment, in dem Du vor der Kamera ins Nachdenken kommst, verlierst Du die Verbindung zum Zuschauer. Du kannst Dir die Stichpunkte auch knapp neben oder hinter der Kamera aufhängen. Präsenz heißt, im Hier und Jetzt zu sein – wenn Du aber beim Dreh auch nur kurz damit beschäftigt bist, was Du als Nächstes sagen willst, bist Du schon nicht mehr im Moment, verlierst also an Präsenz. Mach Dir also vorher klar, wo Du hinwillst und wie Du dahin kommst. Dann kannst Du Dich im Moment der Aufnahme entspannen und wirklich aus Deinem Herzen heraus reden, statt aus dem Kopf. So wirst Du die Zuschauer direkt hineinziehen und mitnehmen!

A wie AUGENKONTAKT 

Video ist ein Kommunikationsmittel – ein Medium, um in Verbindung zu treten. Daher: Schau direkt in die Kamera. Jedes Woanders-Hinschauen, z.B. auf Notizen, bricht die (Ver-)Bindung ab. Aber natürlich sollst Du Deinen Gegenüber auch nicht anstarren. In einem realen Gespräch guckt man ca. alle 9 Sekunden kurz weg, um z.B. einen Gedanken zu fassen. Im Video kann das etwas seltener sein, aber diese Momente darf es auch immer wieder geben, damit die Begegnung sich natürlich anfühlt (für beide Seiten). Achte auch drauf, nach Deinem Vortrag den Augenkontakt mit der Linse noch 2 bis 3 Sekunden zu halten (das ist wichtig, um eine Reserve  für den späteren Schnitt zu haben). Eine Frage noch: Guckst Du eigentlich auf die Kameralinse oder hindurch? Die Kameralinse ist wie ein Fenster, hinter dem Dein Gegenüber steht – Du schaust natürlich hindurch, auf die andere Seite.

M wie MEHRWERT

Liefere in Deinen Videos Wertvolles. Was hast Du zu sagen, das dem Zuschauer wirklich weiterhelfen kann? Der Zuschauer wird wertvolle Inhalte zu schätzen wissen, aber auch Dir hilft es. Wie? Ganz einfach: Dir bewusst zu machen, dass es hauptsächlich darum geht, dem Zuschauer etwas zu geben, nimmt Druck von Dir. Es lenkt Dich ab von nervigen Kommentaren Deines inneren Kritikers. Denn Du hast dann einfach einen anderen Fokus – es geht nicht um Dich und Dein Ego, es geht um Dein Gegenüber – den Menschen, für den Du es machst. Das entspannt und hilft gegen Lampenfieber. Ein bemerkenswerter Tipp dazu vom Dalai Lama: “Ich selbst bin oft nervös vor öffentlichen Vorträgen. Ich rufe mir dann ins Gedächtnis zurück, dass mein Hauptanliegen darin besteht, Menschen zu nützen – und nicht darin, mit meinem Wissen zu prahlen.” Übrigens: Allein, dass Du überhaupt bereit bist, Dich per Video zu zeigen, hilft Deinem Interessenten schon – nämlich für seine Entscheidung, ob Du bzw. Dein Angebot zu ihm passt.

E wie ENERGIE und ENTHUSIASMUS

Beim Sprechen vor der Kamera brauchst Du mehr Energie als in einer realen Begegnung – man sagt, etwa doppelt so viel, als wenn Du jemandem an einem Tisch gegenüber sitzt.  Die meisten beginnen zu gebremst und vorsichtig aus Angst vor „Overacting“. Das hat aber zur Folge, dass Du den Zuschauer energetisch nicht erreichst. Auch wenn es Dir am Anfang unnatürlich vorkommen mag: Gib immer einen Tick mehr, wenn Du vor der Kamera sprichst! Aktiviere Deinen Enthusiasmus für Deine Sache. Wie soll der Zuschauer sich begeistern, wenn du nicht Begeisterung ausstrahlst? Mach dir die Spiegelneuronen zunutze – was du willst, das beim Zuschauer passiert, musst du selbst einbringen. Probiere mit verschiedenen Energielevels:  Zur Übung mach die Aufnahme einmal normal, dann total übertrieben – und dann finde die Mitteltemperatur. Und vergiss nicht, ab und zu auch mal zu lächeln :-) Mit einem Lächeln öffnest du das Herz Deiner Besucher. Lächeln entspannt den Zuschauer – und es entspannt Dich.

R wie REDE ZU EINEM, NICHT ZU VIELEN

Vielleicht ist Dir aufgefallen, dass ich immer von dem Zuschauer, in der Einzahl, rede. Sollte es nicht „die Zuschauer“ heißen, weil ja schließlich viele Dein Video sehen? Nein. Denn für Deinen Umgang mit der Kamera ist das Bild von einer Menge Menschen nicht hilfreich. Stattdessen stell Dir hinter der Kameralinse eine konkrete Person vor, die Du wirklich erreichen willst. Das kann ein guter Freund sein oder Dein idealer Kunde, für den Dein Angebot genau richtig ist. Es kann helfen, wenn du Dir die Person genau ausmalst: Mann oder Frau, wie groß, welche Haarfarbe und Kleidung… Auf jeden Fall sollte es in Deiner Vorstellung jemand sein, den Du wirklich magst und der aufgeschlossen und interessiert an Dir ist. Das ist die große Chance von Video: die Leute können Dich fast so nah erfahren wie in einer persönlichen Begegnung. Nur wenn Du wie zu einer Person sprichst, wird der Zuschauer sich wirklich gemeint fühlen.

A wie ALLES ÜBUNGSSACHE

Kennst Du den Witz, wo ein Tourist einen New Yorker fragt: „Wie komme ich zur Carnegie Hall?“. Der Einheimische antwortet „Üben, üben, üben…“. Wie alles Neue im Leben ist auch das Sprechen vor der Kamera einfach eine Sache von Praxis. Wir lernen nur durchs Tun. Die Angst vor der Kamera kommt oft aus dem unbewussten Gefühl, dass Dich dann sofort tausende Menschen „so“ sehen werden. Aber nur Du entscheidest, wann Du ein Video wirklich rausgibst. Du kannst so viele Aufnahmen machen, wie Du willst, ohne dass sie je jemand zu sehen bekommen muss. Dein erstes Video wird sowieso Dein schlechtestes – also, bring es hinter Dich. Irgendwann traust Du Dich dann, Dir Feedback von vertrauten Menschen oder auch von einem Coach zu holen. Deine Videos werden immer besser werden, das ist ein Prozess, der nicht aufhört. Mach die Kamera an, probiere herum, sammle Erfahrung – betrachte es als Spiel. Gib Dir die Erlaubnis, einfach anzufangen!

 

Hat Dir dieser Artikel weitergeholfen? Hast Du eigene Erfahrungen, Tipps oder Fragen zum Thema, die Du teilen möchtest? Ich freue mich, wenn Du unten einen Kommentar hinterlässt!

Juliane Niemann bei Google+

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11 Responses to Die KAMERA-Formel – 6 Zutaten für authentische und überzeugende Kamerapräsenz

  1. Silke sagt:

    Danke, Markus, super zusammengefasst.
    Mit gefällt der persönliche Stil in dem Du schreibst. Er hilft auch beim Arbeiten vor und mit der Kamera in der Anspannung normal zu werden und etwas loszulassen.
    Freu mich auf die nächsten Beiträge. Aber erstmal werde ich mir eine Kamera kaufen und “üben üben üben” ; )
    Silke

    • Markus Beckmann sagt:

      Hallo Silke,

      danke sehr, für Dein Feedback! Es freut mich, wenn es Dich inspiriert und vor allem motiviert!

      Für den Kamerakauf gilt: essentiell ist der externe Mikrofoneingang.

      Viele Grüße
      Markus

  2. Lieber Markus, danke für deine vilen guten Tipps, ich finde jedesmal etwas für mich, was mir weiter hilft, mein Scheu vor der Kamera mehr loszuwerden. Danke, Kira

    • Markus Beckmann sagt:

      Liebe Kira,

      ich danke Dir! Ich freue mich sehr, wenn meine Tipps Dich weiter (in Richtung vor die Kamera) bringen – genau das ist meine Mission, dass Menschen sich trauen und befähigt sind sich mit ihrer Berufung (per Video) zu zeigen und erfolgreich zu sein.

      Herzliche Grüße
      Markus

  3. Anna Haußer sagt:

    lieber markus, ich danke dir sehr für deine unterstützung, habe mein erstes Video schon hinter mir….sogar schon 4 und es war wie ein Spiel. morgen werde ich mal das Schneiden ausprobieren und natürlich am Text/der Zielgruppenpräzision arbeiten. bei mir klappt das windows nicht – da meldet er irgendwas von 32bit und geht nicht…..so habe ich die probeversion von camtasia heruntergeholt. dir einen guten wochenanfang. anna

  4. Edith sagt:

    Lieber Markus,

    Deine Tipps sind wirklich wertvoll. Mein erstes Video habe ich schon hinter mir und nun weiß ich auch warum das so grauenhaft war. Ich habe sie nicht veröffentlicht, aber Du machst mir Mut es noch mal anzugehen mit der richtigen Einstellung und mehr Know how.

    LG Edith

  5. Astrid sagt:

    Danke für diese Tipps und die Ermunterungen :-)
    Ich freunde mich so langsam damit an… es wird wachsen.
    Liebe Grüße
    Astrid

  6. Lieber Markus,

    da ich mich momentan mit allem auseinandersetze, was mich dazu befähigt, mich und mein Wissen möglichst persönlich und hoffentlich auch klar meinem Gegenüber online darzustellen, sind Deine Tipps sehr hilfreich. Und entspannend! Denn ich kann mir die Erlaubnis geben, nicht perfekt sein zu müssen, sondern mit guter Vorbereitung nach und nach authentisch mein Gegenüber zu erreichen.

    Danke für diesen sehr persönlichen und für mich hilfreichen Ansatz.

    Herzliche Grüße
    Martina

    • Liebe Martina,

      ich danke Dir für diese differenzierte Feedback und ich freue mich sehr, dass unser Ansatz Dir so gut gefällt!

      Du hast es wahrlich auf den Punkt gebracht: “…mit guter Vorbereitung nach und nach authentisch mein Gegenüber zu erreichen.” Ganz genau so funktioniert es – es gibt keine pauschalen Tricks, die alles “gut” machen. Es geht darum sich Schritt für Schritt mit Video anzufreunden.

      Gerne stehen wir Dir dabei weiterhin zur Seite, um die Richtung zu weisen und bei Bedarf auch, um die Schrittzahl mal etwas zu erhöhen!

      Viele Grüße
      Markus (und Juliane)

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